Zum pädagogischen Selbstverständnis der GSN:
Grundsätze ihrer pädagogischen Arbeit
Die Gesamtschule Niederwalgern versteht sich als Regionalschule und damit zugleich als ein kulturelles Zentrum des Südkreises. Sie ist der schulische Mittelpunkt für ein relativ einheitlich strukturiertes ländliches Gebiet und möchte die Bildungsbedürfnisse der Bevölkerung dieser Region erfüllen. Die Eltern erwarten mit Recht von einer weiterführenden Schule, dass sie ihre Kinder durch die Vermittlung entsprechender Kenntnisse und Fähigkeiten zum Erlernen eines Berufes oder zum Besuch einer weiterführenden Oberstufe bzw. später einer Hochschule befähigt. Schule als Vermittlerin von Allgemeinbildung muss und will aber mehr als das erreichen: sie will die Schüler bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit fördern, will sie zu Staatsbürgern und Gliedern einer demokratischen Gesellschaft heranbilden.
(Aus der allgem. Grundlegung der Hess. Rahmenrichtlinien, Sept. 1978, S. 6/7 u. 12/13)
Lernziele und Leistungsanforderungen
Erziehungsziele und allgemeine Lernziele, die an der Gesamtschule Niederwalgern angestrebt werden, entsprechen denen der anderen allgemeinbildenden Schulen (siehe dazu das Kästchen), ebenso die Lernziele und Leistungsanforderungen in den einzelnen Unterrichtsfächern.
Schüler lernen in der Förderstufe und den vier Schulzweigen der Gesamtschule Niederwalgern genauso viel wie in den herkömmlichen Hauptschulen, Realschulen, Sonderschulen und Gymnasien: das lehren die Erfahrungen mit unseren Übergängern auf andere Schulen. Sie lernen aber eigentlich noch mehr.
"Wieso? Was ist das Besondere an einer Gesamtschule?"
werden Sie fragen.
Eine Gesamtschule, auch eine schulformbezogene wie die Gesamtschule Niederwalgern, mit ihrer Förderstufe will mehr sein als eine räumliche Zusammenfassung verschiedener Schulformen (Schulzentrum), in der die Schulzweige isoliert für sich arbeiten. Sie schafft daher ganz bewusst Bereiche gemeinsamen Erlebens und Arbeitens für Schüler, Lehrer und Eltern. Schüler einer Gesamtschule lernen also im Unterschied zu Schülern anderer Schulen auch den Umgang und das gemeinsame Lernen und Handeln mit Mitschülern unterschiedlicher Begabung, Leistungsfähigkeit und Interessenlage neben der üblichen Arbeit in Klassen mit Schülern gleicher Ausgangslage.
Erziehungsziele wie Verständnis und Toleranz und allgemeine Lernziele wie Kooperationsfähigkeit, soziale Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein genießen daher an einer Förderstufe und Gesamtschule hohen Stellenwert.
Dieses pädagogische Prinzip ist eine Vorbereitung auf die spätere Lebenswirklichkeit, wie sie keine der traditionellen Schulformen bieten kann.
Leitvorstellung: 'humane Schule'
Hinter dieser Aufgabe sehen wir als Leitvorstellung die Konzeption einer humanen Schule, in der sich Schüler und Lehrer wohlfühlen, und mit der sich alle Betroffenen einschließlich der Eltern identifizieren können. Diesem hohen Ziel einer humanen Schule muss das Klima des täglichen Umgangs miteinander entsprechen: Höflichkeit, Rücksicht und Freundlichkeit, dabei aber Offenheit und Kritikfähigkeit sollen auch in Zukunft den Umgangston an der Gesamtschule Niederwalgern bestimmen, im Alltag, aber auch in Konfliktfällen zwischen Schülern und Lehrern und im Umgang von Eltern und Lehrern.
Betreuung
Eine Reaktion auf das veränderte Lebensumfeld unserer Jugendlichen ist auch die Einführung des Ganztagsbetriebs an 3 Tagen der Woche. In seinem Rahmen übernimmt die GSN betreuende Aufgaben, die vormals weitgehend vom Elternhaus bzw. von der Familie im weiteren Sinne getragen wurden. Im Zentrum dieses neuen Betätigungsfeldes von Schule steht die Hausaufgabenbetreuung, flankiert von begleitenden Einrichtungen wie den 'offenen' Angeboten und dem Mittagessen in der Schule. Eltern sind heutzutage häufig überfordert, wenn sie die Hausaufgaben ihrer Kinder 'begleiten' wollen, da sich die Unterrichtsstoffe und Methoden im Vergleich zur eigenen Schulzeit erheblich gewandelt haben. Vielen von ihnen kommt daher eine Entlastung durch das Betreuungsangebot der Schule sehr entgegen. Bei anderen zählt dagegen mehr das beruhigende Gefühl, die Kinder in der Schule gut aufgehoben zu wissen.
Schonraum Schulgelände
Das schöne Gelände, in das die Schulgebäude eingebettet sind, mit seinen so verschiedenen `Landschaften´ und Biotopen unterstützt das Betreuungsanliegen unserer Schule. In dieser für einen Städter beneidenswerten Umgebung genießen die Kinder und Jugendlichen einen gewissen Schonraum. Das ist für die Schulatmosphäre und letztlich auch die Unterrichtsarbeit nur förderlich.