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Niederwalgern. Patricia Schneider ist 15 Jahre alt, kommt aus Fronhausen und ist Schülerin der Gesamtschule Niederwalgern. Seit einigen Tagen hat sie eine Einladung nach Brüssel. Dort darf sie der „European People’s Party“ (EPP) einen Besuch abstatten und einmal eintauchen in die Welt des EU-Parlaments.

In der EPP sind die deutschen konservativen Parteien von CDU und CSU mit vertreten. Warum hat nun die 15-jährige Schülerin diese Einladung erhalten? Weil sie bei einem von der EPP europaweit ausgeschriebenen Kunst-Wettbewerb den ersten Preis gewonnen hat. Es ging darum, künstlerisch aufzuzeigen, wie die jungen Teilnehmer die EU wahrnehmen, was sie ihnen bedeutet. Patricia erhielt erst kurz vor Einsendeschluss Kenntnis von diesem Wettbewerb und hatte somit nur fünf Tage Zeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Sie tat es, weil es sie interessierte, vielleicht auch, um selbst zu schauen, was sie wohl in der nur noch zur Verfügung stehenden kurzen Zeit zustande bringen würde.

Minimale Mittel für maximale Aufmerksamkeit83f33c3e de56 11eb 9382 f6079398e5e2

„Zuerst habe ich an eine EU-Karte gedacht, auf der ich in jedes Land die Wahrzeichen male“, sagt sie. Gesagt getan. Doch schon im Anfangsstadium dieser Planung wurde ihr klar, dass sie damit das Bild überfrachten würde. Also verabschiedete sie sich komplett von diesem Gedanken und dachte neu. Ganz anders.

Sie wollte mit minimalen Mitteln eine größtmögliche Aufmerksamkeit erzielen. Was blieb, war die Darstellung der Länder, aber nicht in ihren Grenzen, sondern als offene EU-Länder ohne innere Grenzen, verbunden durch eine Idee des Zusammenhalts, die ein Baum darstellt, der seine Äste in alle Richtungen der EU wachsen lässt. Meer und Ozean, die die EU begrenzen, werden blau mit gelben Sternen versehen zur EU-Flagge. Über all dem thront eine weiße Taube als Symbol des Friedens. In ihren Krallen hält sie die Noten eines über alle Länder überspannendes Lied fest: „Die Ode an die Freude“ von Beethoven. Das muss reichen, dachte sich Patricia und lag damit goldrichtig.

Es reichte nicht nur, für einen zweiten Blick der Jury, es wurde auf Platz eins gehievt. Eine wahrlich schöne Überraschung, aber auch Bestätigung für Patricia, die nicht nur gerne malt und zeichnet, sondern dabei auch sehr originelle Ideen verwirklicht.

Zum Thema Homeschooling hat sie sogar ein Selbstporträt angefertigt, um ganz konkret darstellen zu können, was sie dabei empfunden hat. Die Schlagworte hat sie um ihr Porträt drapiert. Natürlich kann sie sich als 15-jährige Teenagerin immer interessantere Dinge als Politik vorstellen, aber Politik ist bei ihr nicht ausgeblendet. Sie beschäftigt sich auch damit, weiß Zusammenhänge herzustellen und tritt auch für ein geeintes Europa ein.

Denn das ist auch Teil ihrer Zukunft, ein Europa, in dem Frieden herrscht. Nur so könne man auch die anderen wichtigen Zukunftsthemen angehen. Patricia blickt derweil auch schon mal persönlich über Europa hinaus. Sie möchte sich für ein Stipendium bewerben, das sie hoffentlich in die Vereinigten Staaten von Amerika bringen möge, sagt sie.



Quellenangabe: OP Marburg/Ostkreis vom 07.07.2021, Seite 10

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