Schule als Ort der Kultur
Erstes Kulturfestival der Gesamtschule Niederwalgern wird zum Publikumsmagneten
Von Elvira Rübeling
Niederwalgern. Runde um Runde flitzen die kleinen Rennautos auf dem Parcours-Tisch um die Wette, umringt von Schülern, die am „Steuer“ gegeneinander antreten. Das bringt vor allem Spaß, solange die Sonne scheint, denn die kleinen Flitzer werden von Solarstrom betrieben. Es ist nur eine von zahlreichen spannenden Mitmach-Stationen, die beim ersten Kulturfestival der Gesamtschule Niederwalgern zum Publikumsmagneten werden.
Schule als kulturellen Ort begreifen – unter dieser Zielsetzung hat die Kultur-AG der Gesamtschule Niederwalgern, unter der Leitung von Cordula Peter, vor einem halben Jahr mit ihren Vorbereitungen für das erste Summer Festival an der Schule begonnen, das am Freitag erfolgreich Premiere gefeiert hat.
Das Vorhaben stieß nach der langen Corona-Pause sowohl bei Schulleiter Uwe Schulz und allen Lehrkräften als auch bei den rund 500 Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule auf große Resonanz und Begeisterung. Es gab niemanden, der die Mitwirkung oder seine Hilfe
verweigert hätte, freute sich Peter und ihr vierköpfiges Organisationsteam. Die Welt mit allen Sinnen begreifen und ausdrücken, für diese Aufgabenstellung haben die Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis zehn, in Gruppen aber auch jeder Einzelne für sich, einen kreativen und ästhetischen Weg gefunden, alle Schulfächer und Lebensbereiche in die künstlerische Gestaltung mit einzubeziehen.
Die Resultat ihrer Arbeiten stellten sie am vergangenen Freitag in der Schule auf dem Schulgelände einem großen Publikum vor. Rund 1 000 Besucher bestaunten im Laufe des Festival-Tages unter anderem die vielen Ausstellungen, Darbietungen, künstlerischen und kreativen Ideen, Mitmachangebote, kulinarischen Genüsse und sportlichen Aktivitäten.
Der Fantasie und Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Patricia Schneider, Schülerin der Klasse 10/1 stellte etwa innerhalb einer Kunstausstellung ein Gemälde aus, das sie mit Kaffee gemalt hat. Beim Solarcup fuhren die selbstgebauten, mit Sonnenstrom betriebenen Autos auf einem Tisch um die Wette. Je nach Sonneneinstrahlung legte das ein oder andere Miniaturfahrzeug die vorgegebene Strecke in unterschiedlichem Tempo zurück. Auch die „Make it Safe“-Gruppe, das Projekt von Schülern für Schüler rund um Tipps gegen Cybermobbing, Datenschutz und weitere Digitalthemen, war mit dabei. Eine ganz neue Idee hatten wiederum Nina Laucht und Carmen Wiegran entwickelt: Sie stellten den Kleiderkreisel vor, von dem sie hoffen, dass sich diese Idee an der Schule fest etabliert. Beim Kleiderkreisel wird gebrauchte Kleidung abgegeben und gegen andere eingetauscht. Wer keine Kleidung dabei hat, spendet einen kleinen Betrag.
Mit kleine Spenden durch alle Teilnehmenden bei den Mitmachaktionen und auch im Gastropark sollen langfristig die Aktivitäten der Kultur-AG mit finanziert werden. Ganz neu an der Schule ist auch Schulimkerei von Stefan Berns. In dieser Arbeitsgruppe haben sich bereits 40 Schülerinnen und Schüler eingefunden, die dem Publikum einen Einblick gewährten.
Quellenangabe: OP Marburg/Ostkreis vom 15.06.2022, Seite 8